Licht und Schatten bei den Landesranglisten der Jugend 18 und 13

Am 5. und 6. September fanden die Landesranglisten der Jugend 18 und 13 statt. Über die Vorranglisten bzw. in einem Fall über einen Verfügungsplatzantrag hatten Lara und Marika das Ticket für Mädchen 18 und Arda, Marius, Linh für Jungen 13 gelöst. Das ehemalige Top 12 Turnier wurde bei den Mädchen zu einem Top 10 und bei den Jungen sogar zu einem Top 8 Turnier gestaucht. Insofern war bereits die Teilnahme, obgleich nicht unerwartet, eine Leistung. Gespielt wurde wie immer im Modus Jeder-gegen-Jeden.

Bei den Mädchen war im Extremfall mit einem 3. Platz für Lara und mit einem mittleren Platz für Marika zu rechnen.

Da Lara sich gerade aus einem mentalen Tief herauskämpfen muss, ging es bei ihr nicht vorrangig um die Ergebnisse und um die Platzierung, sondern um Fortschritte beim Mentaltraining. Wie bei der 1. Vorrangliste startete sie mit schwachen Nerven und einer Niederlage im Schwesternduell. Danach konnte Lara aber noch fünf Siege einfahren, unter anderem gegen die Favoritinnen Dembour und Meier. Zu verkraften war lediglich eine enttäuschende Niederlage gegen Stolyar. Die erwarteten Niederlagen gegen Plonies und Frommer hinterließen kaum Spuren. Positiv hervorzuheben ist, dass sich Lara, auch wenn sie noch weit von ihrer spielerischen Bestform entfernt ist und auch wenn sie ihr Selbstvertrauen noch nicht ganz wiedergewonnen hat, diesmal zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat. Nach jedem Satzverlust und jeder Niederlage ging sie wieder fokussiert und mutig ins Spiel. Insofern hat sie die mentale Bewährungsprobe bestanden. Und mit einer Bilanz von 5:4 belohnte sie sich am Ende mit einem sehr guten 4. Platz. Im Gegensatz zur ersten Vorrangliste hatte ihr Spiel auch wieder einen roten Faden und die RH war insgesamt sicherer. Unsicherheiten gab es aber weiterhin beim RH-Angriff, bei der VH-Eröffnung und beim Passivspiel. Daran müssen wir weiterhin arbeiten. Laras zunehmende mentale Stärke wird diese Arbeit erleichtern.

Marika, die erst seit einem knappen Jahr trainiert und zunächst nur langsame Fortschritte machte, hatte ihren Durchbruch bereits bei der 1. Vorrangliste, wo sie unter anderem mit Siegen gegen Lara und Dembour jeden überraschte. Dass dies kein Zufall und keine Eintagsfliege war, sondern das Ergebnis einer starken und nachhaltigen Leistungssteigerung, erreicht durch vorbildliches Training, bewies Marika bei der Landesrangliste. Auch dort gewann sie gegen Lara und Dembour. Aber nicht nur das. Es folgten Siege gegen Färber, Tekin und, denkbar knapp, gegen Stolyar und Standke. Niederlagen gab es nur gegen Plonies, Frommer und Meier. Das Ergebnis: ein sensationeller 3. Platz. Damit hat sich Marika in die Berliner Nachwuchsspitze gespielt und wird mit Sicherheit auch für unsere Damenmannschaften eine große Verstärkung sein.      

Bei den Jungs ging es für Marius um Platz 3, für Arda um einen mittleren Platz und für Linh um den vorletzten Platz.

Linh wurde tatsächlich Vorletzter mit leider nur einem Sieg gegen Ripplinger, den Letzten. Spielerisch war es bei ihm durchwachsen. Phasenweise zeigte er einen guten Spielaufbau und ein gutes Passivspiel. Gelegentlich fehlte es aber an der nötigen Konzentration und Beinarbeit, um die wichtigen Ballwechsel für sich zu entscheiden. Auch im Aufschlag- Rückschlagspiel gab es Schwächen. Dies ist umso bedauerlicher, als es sich dabei um Trainingsschwerpunkte handelt.

Arda sorgte im spielerischen Bereich für eine positive Überraschung. Angesichts der Tatsache, wie wenig und, man muss es leider sagen, wie schlecht er in letzter Zeit trainiert hat, waren die von ihm gezeigten Leistungen erstaunlich. In seinen Spielen gab es viele fesselnde Ballwechsel mit hoher Schlagqualität und cleveren Tempo-, Schnitt- und Platzierungswechseln. Zudem hatte er sein hitziges Gemüt viel besser im Griff als in früheren Zeiten. Dadurch war er wesentlich weniger fehleranfällig, spielte ruhiger und überlegter. Es war offenkundig, wie talentiert Arda ist, was für ein Ballgefühl und Spielverständnis er hat. Wenn er außerdem über die richtige Trainingsmoral und die nötige Athletik verfügen würde, könnte er noch viel mehr erreichen. Leider steht er sich in dieser Hinsicht selbst im Weg und obwohl er auch gegen die Topspieler mithalten kann, reicht es gegen sie meistens nicht zum Sieg. Dennoch belohnte sich Arda mit einem respektablen 5. Platz und ließ damit sogar Marius hinter sich.

Für Marius war es ein rabenschwarzer Tag. Trotz erhöhter Trainingsumfänge, gezielter Vorbereitung und ansteigender Form, konnte er sein wahres Können zu fast keinem Zeitpunkt des Turniers abrufen und belegte mit nur zwei Siegen und fünf Niederlagen den 6. Platz. Er war unbeweglich, fehleranfällig und kopflos. Wir werden jetzt viel Zeit und Anstrengung in die konstruktive Aufarbeitung investieren, damit es bald wieder Erfolgserlebnisse gibt. Für die Charakterbildung ist dies eine wichtige Zeit.

Abschließend noch ein großes Dankeschön an Ines, die den Kindern wie immer die ganze Zeit zur Seite stand, und an Wolfgang, der am zweiten Turniertag Linh betreute.  

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